Dienstag, 30. September 2008

Das gibts in Kolumbien auf die Ohren...

Ñejo ft. Arcangel y Dalmata - Algo Musical

http://www.youtube.com/watch?v=EEiP1KQZ9tY

Calle 13 Y Big Yamo - Tocarte Toa

http://www.youtube.com/watch?v=qxSEziGEd2U

Calle 13 - Atrevte Sin Censura

http://www.youtube.com/watch?v=PDHdOI68_IE&feature=related

Wisin y Yandel - Pegao

http://www.youtube.com/watch?v=c1x3juAH1ZE&feature=related

Wisin Y Yandel - Ahora es

http://www.youtube.com/watch?v=hxq-tnim4eI

Wisin & Yandel - Sexy Movimiento

http://www.youtube.com/watch?v=_cUdNfxuEqk

Silvestre Dangond -Me Gusta, Me Gusta

http://www.youtube.com/watch?v=Noj2n8HAsY4&feature=related

Silvestre Dangond - 10000 LITROS DE OLD PARR

http://www.youtube.com/watch?v=vt6KZV8qKXo

Daddy & Match- Pasame La Botella

http://www.youtube.com/watch?v=_vbvIl4nWw4

Elvis Crespo - Suavemente

http://www.youtube.com/watch?v=9btjnrzp3o8

Esta Vida - Jorge Celedon

http://www.youtube.com/watch?v=hs26YmP8cgA

Vicente Fernandez - Estos Celos

http://www.youtube.com/watch?v=A63E9iVz680



Montag, 22. September 2008

Dege kennt sich so langsam aus!

So jetzt kommt mal wieder was rein...

Man kennt das ja... irgendwann kommt der schlendrian rein und man schiebt es vor sich her.

Ich versuche trotzdem am ball zu bleiben und viel zu berichten. Viele von euch hören ja via skype etc was ich so erlebe und wie es mir so ergeht.

Also erst einmal...mir geht es gut;-).

So, ich hatte heute meinen ersten arbeitstag. Ich arbeite im „casa de la cultura“. Da hat mein projekt sein büro. Die haben derzeit ganz schön stress weil am 4. oktober die kulturwoche anfängt, die heisst „blumenwoche“ und die müssen den ganzen kram organisieren. Mich da mit reinzuarbeiten, dass ich helfen könnte würde glaub ich zu lange dauern deshalb fang ich jetzt erst mal ein paar texte zu berühmten facatativern zu übersetzen. Also von spanisch in englisch und deutsch. Naja hat nicht sooo viel sinn weil hier eh keiner wohnt er englisch lesen würde. Ganz zu scheigen von deutsch. Ich bin hier in faca weit und breit der einzige der nicht aus Kolumbien ist.

Bis letzte woche hatte ich täglich einen 3-stündigen spanischkurs an der universidad nacional in bogota.

Also vllt ersteinmal zu meiner familie...

Ich habe wirklich eine sehr nette, herzliche und offene familie bekommen. Sie besteht aus meinem Gastvater Alfonso, meiner Gastmutter Beatriz, meiner gastschwester Deisy und ihren beiden kindern, den Zwillingen gerardo und alfonso. Mein gastbruder william gehört auch dazu aber der ist seit dem 1.september in seiner gastfamilie in deutschland.

Wir verstehen uns alle echt gut, quatschen und lachen viel.

Es ist alles sehr höflich. So wird untereinander stets in der höflichkeitsform , sprich 3. Person, gesprochen, was aber nicht heisst, dass man in distanz zueinander steht. Es scheint aber normal hier in faca zu sein, da die jungs auch so untereinander sprechen. Ganz praktisch für mich: da hier auch das „vosotros“ wegfällt brauche ich jetzt nur noch 2/3 eines unregelmäßigen verbs zu kennen.

Mit dem essen komme ich gut zurecht. Also es sind jetzt keine großen Spezials dabei. Vor zunge, herz, hirn oder leber wurde ich noch verschont, wurde aber schon angekündigt. Es gibt meist reis oder kartoffeln mit beilage, also fleisch, hühnchen, würstchen und gemüse wie bohnen, erbsen oder spinat. Vorspeise meist eine nudel-,kartoffel- oder reissuppe. danach Salat.

Morgens stehen mir Müsli, Kakao, Milchbrot und frische früchte zu auswahl.

Während der „studienzeit“ an der uni bin ich um 6.30 uhr aufgestanden, bzw 6.35 weil ich um 6.30 meinen Kaffee gereicht bekommen habeJ. Den hab ich noch im bett getrunken. Dann hab ich mich geduscht und frühstückt. 7.30 musste ich dann los. Ich bin kurz zur hauptstraße rauf gelaufen, da fahren die ganzen busse richtung bogota. Den richtigen winkt man kurz ran. Mein glück ist, dass ich, wenn ich richtung bogota fahre, relativ früh in den bus einsteige und so noch einen platz für die 1-stündige fahrt habe. Keine 5 min später stehen die menschen auch im gang. Das habe ich einmal erlebt und mir geschworen das nicht noch einmal mitzumachen. die busse sind nicht für größere menschen ausgerichtet. Ich muss mich wahnsinnig verbiegen um da zu stehen. Schrecklich, aber ansonsten sind die busse ganz komfortabel. Man sitzt bequem und kann noch die „hausaufgaben“ erledigen. Nach der busfahrt musste ich in die Transmilenio umsteigen. Die transmilenio ist ein ganz schlaues bussystem in bogota. Diese busse sehen so aus wie die langen busse aus unseren großstädten und haben ihre eigene straße, d.h. sie sind unabhängig vom verkehr. Mit ihnen kommt man zugüg an die meisten punkte von bogota. Die busse sind meistens überfüllt, obwohl jede linie alle 2 min fährt aber man freut sich, wenn man an dem 5-spurig zähfließenden verkehr vorbei rauscht. Beim tranmileneo kauft man sich ein ticket mit dem man den bahnhof betreten kann. Wenn man einmal im bahnhof ist könnte man den ganzen tag „transe“ fahren ohne ein weiteres ticket zu lösen, solange man die bahnhöfe nicht verlässt. Diese busse scheinen sehr sicher, da sie sich nicht dem unberechenbaren verkehr in bogota aussetzen. Des weiteren steht vor jedem eingang ein sicherheitsmann und in den bussen wird zusätzlich darum gebeten keine waffen zu tragen, da sie andere menschen verletzten könnten. Da wird echt an alles gedacht. Neben diesem modernen bussystem gibt es auch noch die alten kleinen busse. Mit ihnen kommt man auch überall hin und auch dorthin, wo man mit der transe nicht hinkommt. Diese busse sind meist sehr alt und klein. Das system ist irgendwie nicht durchschaubau. Vorne stehen meist irgendwelche verwirrenden namen und straßen. Wenn der passende bus vorbeifährt hält man die hand raus und der bus hält. Stehen kann man da mit 1,75m größe nicht mehr vernünftig. Bei einigen bussen geht auch die tempoanzeige nicht mehr. Wenn so ein bus an einem vorbeifährt, würde man sich freuen eine atemmaske zu tragen: dichte schwarz-graue wolken schießen aus dem auspuff. Aber nicht nur die busse sondern auch trucks und uralte autos vermiesen die luft. Zumindest an viel befahrenen hauptstraße kommt man echt ins husten. Hier weiß noch keiner was von feinstaub. Hier müssen sie sich erst mal gedanken um den grobstaub machen!

Naja insgesamt brauchte ich dann 1 ½ stunden bis zur uni. Von 9 –12 hatte ich dann diesen kurs mit allen anderen freiwilligen aus der schweiz, österreich, beligien, dänemark, finnland und schweden.

Wenn ich danach noch in bogota geblieben bin sind wir für umgerechnet 1,50€ Mittagessen gegangen. Das typisch kolumbianische Mittagessen besteht aus einer suppe und einer hauptspeise mit saft.

Die hauptspeise setzt sich meist aus reis, platano(kochbanane), kartoffel, bohnen, Hühnchen oder Fleisch und Ei zusammen. Manchmal gibt als beilage noch frittierte schwarte. Es gibt aber auch die möglichkeit verschiedes fastfood zu essen. Überall gibt es kleine läden die allerhand anbieten: arepas, empenadas, hotdogs, pizza, hamburger etc. zusätzlich gibt es kleine kiosks die alle das gleiche sortiment haben. die bieten dann kaugummis, verschiedene süßgkeiten, eingepackten kuchen und zigaretten an. Was auch noch ganz witzig ist, ist dass es wirklich alle 10 meter und an jeder ecke menschen gibt, die gesprächsminuten zu handys anbieten. Da kann man dann sein guthaben sparen und günstiger in andere netze anrufen. Danach standen verschiedene freizeitbeschäftigungen zur auswahl. Meist haben wir Billard, Karten oder fussball gespielt. In den zahlreichen billiardcafes wird eigentlich nur 3-ball gespielt. Also keine löcher und 3 bälle. Ziel ist es mit einem ball die beiden anderen kugeln zu treffen. Ich finds etwas einseitig... meists gibt’s aber auch einen „normalen“ billiardtisch, den man für umgerechnet 80 cent die stunde bespielen kann. Das bier dazu kostet 48 cent. neben fussball scheint dieses 3-ball der zweite volkssport zu sein. Es wird viel in diesen billiardhallen rumgehangen.

Durch meinen gastbruder william haben wir ein paar jungs kennengelernt mit denen wir regelmäßig fußball gespielt haben. Auf meiner fotoseite kann man ein paar fotos sehen. es sind eine paar dabei die technisch sehr gut spielen können, es fehlt jedoch oft so ein bisschen das spielverständnis und die erkenntnis, dass fußball ein mannschaftssport ist, bei dem man seinen mitspieler auch anspielen kann. Des weiteren fehlt bei manchen das interesse am verteidigen, wo natürlich meine stärke liegt... an der uni gibt es ein riesiges gebiet mit fußballrasenplätzen. 5 große spielfelder und ein paar kleine, auf denen wir meist gespielt haben. Es war immer sehr lustig...außerdem tat es gut sich ein bisschen auszupowern weil man hier zu wenig dazu kommt. Danach geht’s meistens in meine geliebte 1100 pesos(41cent fürs Bier)-kneipe wo wir uns alle dann noch ein bis neun feierabend-bier gegönnt haben. Hier in Faca spielen wir meistens „micro-fußball“, d.h. auf betonboden mit handballtoren und einem handballgroßen ball, der wie ein medizinball tickt. Ganz schön anstrengend aber hat was...

Das straßenbild in bogota ist zu 1/3 von gelben taxen bestimmt. Meist sind es kleine chevroletts oder hyundai, die scheinen am billigsten zu sein. Billig sind aber dann auch die fahrten mit dem taxi. Für 100 straßen (von zeit und strecke her bestimmt eine 20€-taxifahrt in Deutschland) bezahlt man nicht ganz 4 €. Das heisst man kommt zu jeder nachtzeit zügig und günstig nach hause;-).

In bogota ist der norden reich und der süden arm. So ist das stadtbild auf den seiten ein völlig anderes. Die meisten freiwilligen wohnen im reichen norden, dort lebt es sich echt wie in europa: Alle haben ein großes haus, ein auto, gepflegte straßen und ruhe, wogegen es im süden schon mehr abgeht. Es gibt kaum transmileneo anbindung, im tieferen süden gar nicht, die häuser sind alt und nicht verputzt. Mieße straßen und mehr dreck. So wird auch mal ein feuerchen auf der straße gemacht um den müll zu verbrennen. Ich muss zugeben, dass ich noch nicht im tiefsten süden war. Es wird auch davon abgeraten aber ich werde schon noch den richtigen kolumbianer dafür finden.

Das wetter hier in Faca ist so wie in bogota, d.h. immer gleich. Nachts ist es frisch, d.h. más o menos 10 °C. tagsüber leicht unter 20°c. es reicht ein pullover. Wenn die sonne durchkommt, was mal vorkommt, ist es direkt viel wärmer. Wenn es regnet, dann nur kurz und es ist schnell wieder alles trocken. habe erst 2 tage erlebt wo es mal länger geregnet hat. So einen richtigen regentag hab ich noch nicht erlebt. Es gibt die möglichkeit, falls einem dieses triste, einseitige wetter nervt, eine stunde mit dem bus in niedriger gelegene dörfer zu fahren, dort ist es dann direkt 10°C wärmer. Ein paar freiwillige haben familien die eine sogenannten finca besitzen, also einem art wochenendhaus in wärmeren gebieten mit pool, hängematten etc, die wir hoffentlich öfter nutzen können.

Der Campus der universidad nacional an der wir unseren spanischkurs hatten ist wirklich riesig. Neben den großen sportanlagen gibt es unzählige gebäude und wiesen. Zentrum des ganzen ist der „plaza de che“ mit einem großen bild des Gleichnamigen. hier ist der treffpunkt zahlreicher demonstrationen und Kundgebungen. Viele stundenten bevorzugen den kommunismus und daher auch die ideen des Che. Überall sind schriftzüge und malereien die zur revolution aufrufen und den derzeitigen präsidenten Uribe verurteilen, der scheinbar nicht sonderlich viele zusprüche der studenten genießt. An der uni darf man glaub ich alles verkaufen... es gibt dvd-kopien und aktuelle filme für 50 cent zu kaufen. Am plaza de che wird auch feuer gemacht auf dem man suppe kocht, die verkauft wird. Natürlich auch die handyminuten und die kleinen kiosks. Was auch erstaunlich ist, ist dass es keinerlei polizei auf dem campus gibt. Es soll ein abkommen mit den guirllas geben, dass besagt, dass das unigelände sozusagen freie Zone ist, somit wahrscheinlich der sicherste ort bogotas;-) Lediglich private security steht an den eingängen und sagt jedem freundlich guten tag.

Nein, aber grundsätzlich ist zu sagen, dass man sich hier, in bogota sowie in faca, wirklich sicher bewegen kann. Ich hab jetzt noch nicht großes elend oder große gefahr erlebt. Man kann hier auch auf der straße musik hören oder telefonieren ohne gleich ausgeraubt zu werden. klar gibt es ein paar storys von anderen aber eigentlich kann man sich mit sicherem grundgefühl bewegen. Echt seltener als ich dachte stehen militärs mit riesen maschinengewehren am straßenrand. Einmal habe ich, als ich mit finn, bei dämmerung, von seinem haus aus richtig altstadt gefahren bin, eine militärgruppe von bestimmt 300 schwerbewaffneten soldaten in eine reihe am straßenrand maschieren sehen. das war krass. Als ich letztens aus bogota zurück gefahren bin, in diesen reiseuüberland busse, bin ich natürlich, wie immer eingepennt. Plötzlich werde ich wach gemacht, ich schaue mich um und der ganze bus ist leer. Der typ ist der, der im bus immer das geld einsammelt. Er will dass ich bezahle. Ich gucke nach draußen und wir stehen irgendwo an der hauptstraße. Ich frage ob wir den bus wechseln müssen oder ob der bus kaputt ist... er sagte nur „control“. Und zeigt auf die andere seite: die ganzen leute stehen am seitenrand. Dahinter 10 schwerbewaffnete militärs. Ich steige aus und werde direkt gebeten mich breitbeinig, mit den händen an den bus zu stellen. Einmal werde ich abgetastet und die tasche wird kontrolliert. Anschließend musste ich noch kurz den pass zeigen ...zum glück hatte ich mein kilo koks nicht dabei.

Nun noch zu meiner Großfamilie. Beatriz hat 5 geschwister, Alfonso 7... klar, dass es da zu großen familientreffen kommt. Die wohnen hier alle im umkreis von bogota. Viele habe ich schon kennengelernt, sei es bei williams abschiedstag, bei meinem geburtstag, am flughafen, an familiensonntagen oder bei kurzen besuchen zwischendurch. Alle sind echt total nett und wollen natürlich viel über mich wissen. Es ist immer etwas anstrengend, weil man sich konzentrieren muss aber es ist immer interessant. Die eine tante will mit mir einen Sonntag nach zipa fahren. Dort soll es eine salzkathedrale geben aber das ist nebensache, denn die tante hat mir gesagt, dass es dort einen deutschen bäcker gibt... d.h. deutschen brot: WAHNSINN! Ich werde davon berichten.

Des weiteren hat mir eine familie angeboten im januar mit ihnen in den süden zu fahren. Richtung pasto. Ein andengebiet wo es echt schön sein soll. Mal gucken, ob ich mir das bei meinen wenigen reisetagen erlauben kann. Für einen urlaub an der küste habe ich auch schon eine mitfahrgelegenheit. Der mann einer cousine ist trucker und fährt güter zwischen küste und bogota hin und her. Da könnte ich wohl ohne weiteres zusteigen. Das gäb einen ordentlichen road-tripJ. Ansich fühle ich mich schon als familienmitglied aber an solchen familientagen bin ich trotzdem immer der, der als erstes und am meisten von allem bekommt. Sei es das hauptgericht, der sekt oder die torte... ich wieß es auch nichtJ. Da in den häusern meist keine tafel für 20-30 leute existiert wird mit plastikgeschirr und besteck gegessen. Gesessen wird auf der couch und am tisch. Manchmal auch in 2 schichten. Da den meisten aufgefallen ist, dass mir der einheimische schnaps nicht so gut schmeckt und ich stattdessen ein bier trinke, bekomme ich jetzt immer ein kühles bier gereicht. Nach dem motto: “der Deutsche trinkt nur Bier“. Sei es vor dem Mittagessen oder nach dem abendessen- stets ein bier. Hat auch sein gutes...

Die tage war ich mit hannes und 2 kolumbianischen freunden auf ner wandertour. Bei mir fangen quasi vor der haustür direkt die berge an. Das war echt ganz cool. Die berge sehen zwar nicht viel anders aus als in den alpen aber zum teil gibt’s schon was tolles zu sehen. es ist wohl auch möglich in warme gebiete zu wandern. Das wäre ein guter nächster trip: morgens los, nachmittags im warmen, schwimmen, chillen, essen, die nacht inner hängematte pennen, den tag chillen und abends mit dem bus zurück. Ich dachte eigentlich villeta wäre ein gutes Ziel aber meine fam hat gesagt , dass es dort viel guerillas gibt „gefährlich, gefährlich“.ach, keine ahnung. Naja.

So ich bin jetzt ne runde billiarden... bis die tage! Freue mich über jede nachricht!

ACHSO meine email addresse lautet jetzt : degemails@gmail.com

Machts gut!

Con muchos saludos de Colombia!

Euer Dege

Mittwoch, 3. September 2008

Spendenaufruf für den armen Deutschen in Kolumbien

Mein freiwilliges soziales Jahr in Kolumbien (24.7.2008 - 23.7.2009)

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Freunde und Verwandte!

Wer geht nach Kolumbien?

Ich bin es, der nach Kolumbien geht, Christian Degenhardt, 19 Jahre alt, frischer Abiturient und Abenteurer mit sozialer Ader, der jetzt mal von zuhause weg will, um etwas ganz Neues zu erleben.

Ich möchte die Möglichkeit nutzen, als Zivildienstleistender für ein Jahr (FSJ 14c) im Ausland tätig zu werden, ein ganz anderes, fernes Land kennen zu lernen und davon zu berichten.

Warum Kolumbien und was mache ich in Kolumbien?

Kolumbien ist ein Land im Nordwesten von Südamerika. Es ist so groß wie Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz zusammen. Kolumbien hat einen schwierigen Ruf: Probleme machen Drogenhandel, Rebellen, Kriminalität und lange Bürgerkriege.

Ich werde in Facatativa einer Stadt mit 108.000 Einwohnern , in der Nähe von Bogota, in einem sozialen Projekt arbeiten.

Mein Projekt: Cultura Para Todos

Cultura Para Todos“ bedeutet „Kultur für alle“.

Das Projekt „Cultura Para Todos“ ist von der Stadt Facatativa ins Leben gerufen worden. Es hat sich zum Ziel gesetzt, im Raum um Facatativa, kreative Freizeitgestaltung für alle Kinder und Jugendliche zugänglich zu machen.

„Cultura Para Todos“:

  • dezentralisiert das Kulturangebot um gefährliche und für arme Kinder nicht bezahlbare Anfahrten zu vermeiden.
  • fördert künstlerische und kulturelle Ausbildung an vielen verschiedenen Orten.
  • ist für die Organisation und Durchführung von Workshops (zu beispielsweise Malerei, Theater, Tanz, Literatur, Musik) an Schulen verantwortlich.
  • bietet Betreuung und Organisation von Sport und Spiel.

Was ist der ICJA und was macht ICJA?

Koordiniert und organisiert wird mein Jahr vom ICJA Freiwilligenaustausch weltweit. Der ICJA ist ein gemeinnütziger Verein und leistet durch internationale Begegnungen und interkulturelle Verständigung praktische Friedensarbeit und fördert gesellschaftspolitisches Engagement. Um dieses Ziel zu erreichen, ist er mit seinen Partnerkomitees in einer internationalen Föderation, dem „International Cultural Youth Exchange“(ICYE) zusammengeschlossen. Dadurch dass aus jedem Mitgliedsland Teilnehmer das des anderen besuchen, soll ein internationaler Austausch stattfinden.

Für seine Arbeit wurde der ICJA von den Vereinten Nationen als Friedensbotschafter ausgezeichnet.

"Wir verstehen unser Austauschprogramm als praktische Friedensarbeit. Denn im alltäglichen Zusammenleben und in der gemeinsamen Arbeit wird die Wahrnehmung globaler Ungleichheit geschärft. Persönliche Beziehungen zwischen Menschen aus allen Teilen der Welt entstehen. Gegenseitiges Verständnis wächst und legt den Grundstein für Respekt und Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Religionen.“(www.icja.de)

Warum spenden?

Um das Vorhaben des ICJA aufrecht zu erhalten, soll jeder Freiwillige während des Austauschjahres monatlich 300€ aufbringen und in den Verein spenden. Durch diese Spenden wird mein Jahr organisiert und der Austausch für Teilnehmer/innen aus armen Ländern möglich gemacht. Um den interkulturellen Austausch für alle zugänglich und den Informantenkreis möglichst groß zu machen, ist es meine Aufgabe, von meinen Erlebnissen zu berichten und viele andere daran teilhaben zu lassen.

Ich möchte mich dafür einsetzen, dass durch meine Arbeit und den Austausch von Information die Völkerverständigung ein bisschen verbessert wird. Daher bitte ich um Spenden: einmalig oder monatlich. Jeder Euro hilft und zählt!

(Spendenquittungen erhalten Sie am Anfang des neuen Jahres (2009 o. 2010)

Bitte schicken Sie mir eine e-Mail, um sich in meinen Newsletter einzutragen.

Weitere Informationen unter: www.icja.de

Kontakt: Christian Degenhardt

Sichelstraße 20

44229 Dortmund

Tel.: 0231/7273891

e-Mail: c.degenhardt@freenet.de

Sparkasse Dortmund

Kt.Nr.: 392 033 610

Blz: 440 501 99

Stichwort: Cultura para todos


Zeitungsartikel vom 27.7.2008 in der WAZ

Abenteurer in sozialer Mission


Australien, USA, England: Das Jahr im Ausland ist für viele junge Menschen inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden. Der 19-jährige Christian Degenhardt verzichtet allerdings auf Urlaubsatmosphäre und sucht das Abenteuer. ...

Ab nach Südamerika: Christian Degenhardt (19) bringt in Kolumbien kulturelle Aktivitäten zu Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien. (Bild: Horst Müller) (WAZ)

Ab nach Südamerika: Christian Degenhardt (19) bringt in Kolumbien kulturelle Aktivitäten zu Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien.

... Er macht sich auf nach Kolumbien. Schon lange bevor er das Abiturzeugnis vom Helene-Lange-Gymnasium entgegen nehmen durfte, hatte der junge Mann den Plan: Weg aus Dortmund, hinaus in die Welt. Statt Wehr- oder Zivildienst entschied er sich für ein freiwilliges soziales Jahr, das auch im Ausland absolviert werden kann. Touristisch erschlossene Ziele interessierten Christian Degenhardt nicht. "Wenn ich schon gehe, dann richtig", sagt er heute, wenige Tage vor der Abreise.

Nach drei Jahren Schulspanisch bot sich Südamerika an. Der Dortmunder interessierte sich besonders für Projekte in ärmeren Ländern. Über das Austauschprogramm ICJA gelangte er zur kolumbianischen Initiative "Cultura para todos" - Kultur für alle. In der Stadt Facatativa, 40 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Bogotá, kümmert sie sich um Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien. Sie versucht, Malerei, Theater und Tanz zu den jungen Menschen in die Vororte zu bringen, um ihnen weite und mitunter gefährliche Wege zu ersparen. Denn Kolumbien ist nicht gerade für seine niedrige Kriminalitätsrate bekannt.

Christian Degenhardt hat bei den Berichten über die Geiselnahmen durch die FARC-Rebellen natürlich genau hingeschaut. Was ihn nicht davon abhalten wird, das Land abseits des Jobs auch etwas auf eigene Faust zu erkunden. "Es wird genug Leute geben, die mir sagen, wo man hingeht und wohin besser nicht."

Zur Vorbereitung auf das freiwillige soziale Jahr hat sich der 19-Jährige mehrfach impfen lassen und auch ein Moskitonetz eingepackt. Sein Reiseziel Facatativa ist eben kein Mallorcastrand. Zumal die Stadt in etwa 2500 Metern Höhe und etliche Kilometer vom Meer entfernt liegt. Das Klima ist hier zwar konstant, aber die Temperaturen klettern selten über 20 Grad.

Die weite Reise nach Kolumbien wirft auch das Problem der Finanzierung auf. Die Arbeit wird nur mit einem Taschengeld honoriert, Flug und Lebenshaltung muss Degenhardt, der bei einer Gastfamilie wohnen wird, weitgehend selbst finanzieren. Hinzu kommt eine monatliche Spende von 300 Euro an ICJA zur Förderung des weltweiten Jugend-Austausches. Also musste der Abiturient in der Verwandtschaft und bei Freunden Geld sammeln. Der Anfang ist gemacht, den Rest muss er von Kolumbien aus akquirieren. Die Spender wird Degenhardt per E-Mail auf dem Laufenden halten. Viel Gelegenheit für Abenteuergeschichten aus den Anden.

Sonntag, 24. August 2008

Es gibt ein paar Fotos

http://picasaweb.google.de/Degereports

Mein Haus

Mittwoch, 13. August 2008

bogota und co

So, wird mal wieder zeit woll? ich schreibe mit glühender birne, da ich mir heute nen schönen sonnenbrand geholt habe. nicht meine schuld, hatte nicht gedacht das hier mal länger als 4 min die sonne scheint. Also, mein letzter bericht hatte mit karten spielen beibringen aufgehört... das hab ich dann auch versucht aber es stellte sich heraus, dass keinerlei grundlagen im verständnis mit dem umgang von karten vorhanden war. ich hab es dann bei mau mau belassen. man spielt hier wohl eher was anderes. z.b. parques , ein spiel das wohl so ähnlich ist wie „mensch ärgere dich nicht“, nur mit mehr teams und 2 würfeln, "sicherheitsfeldern" und längerer strecke.
also, das leben hat sich so langsam eingependelt und ich fühle mich, hier in faca, schon heimisch. ich weiß, wo was ist und wo es was gibt.
montag und dienstag( 11 und 12 august) waren wir das erste mal in bogota. ich musste für mein DAS, so eine art personalausweis, zum ICYE office. 9 uhr da sein, heisst 6 uhr aufstehen und 7 uhr fahren.
aus faca braucht man an den rand von bogota, mas o menos, 1 std. an der hauptstraße hier, die keine 100 meter vor meiner haustür ist, fahren durchgehend busse die nach bogota fahren. es gibt gute und schlechte. die meisten sind etwas größer als ein sprinter und haben so 15 sitzplätze. die tür für die passagiere ist immer offen und ein typ steht in der tür und schreit laut wo sie überall vorbeifahren. steht oder läuft man an der straße und guckt den bus nicht an wird man angehubt, damit der fahrer sicher sein kann, dass ihm kein fahrgast entgeht. die schlechten busse packen ihren bus bis oben hin voll mit menschen und halten alle 300 meter abruppt an. am besten ist wohl transgalaxia. den haben wir dann auch 3 mal genutzt (am ersten tag mussten wir aufgrund von großem andrang auf transgalaxia auf ein anderes unternehmen umsteigen). der vorteil bei transgalixia ist, dass er an einer stelle(5 min von hier) alle sitzplätze besetzt und dann keinen weiteren mehr mitnimmt und auch erst an der grenze zu bogota die leute wieder rauslässt. das ist schneller und komfortabeler. das ganze kostet bei galaxia 300 pesos mehr. eine fahrt kostet aber lediglich 3100 pesos (2700 pesos= 1€), also kann man sich den komfort, die knapp 14 cent mehr, ruhig kosten lassen.
BOGOTÁ:
also, an der grenze von bogota angekommen muss man umsteigen. millionen von verschieden buslinien fahren hier, die mir immer noch nicht viel sagen...william kennt sich natürlich aus. unser bus war eigentlich schon voll aber es passt wohl immer noch einer rein. ich stand dann so gerade auf der treppe im bus und mein rucksack auf der straße. und dann dieser wahnsinns verkehr. es funktioniert wohl aber alle fahren echt irgendwie. hupe hier hupe da, vollgas,vollbremse. der stadtinterne bus kostet 1200 pesos (ca. 40 cent).

nachdem wir dann den kram am office erledigt haben, sind wir richtung "city" gelaufen. also wohl einem centrum von vielen. es ist echt schwer zu beschreiben. ich werde noch ein paar fotos machen, dann kann man sich das besser vorstellen.

zu mittag gabs dann empanadas, in sonem kleinen restaurant. Frittierte teigtaschen mit fleischfüllung, dazu saft. Es gibt hier ne ganze menge früchte zur auswahl. 80 % unbekannt. Auf dem Rückweg hat es dann wie aus eimern geregnet. Alles stand, mehr oder weniger, unter wasser. Die menschen an den straßen sind von den fahrenden autos alle nass geworden. Ich saß zu der zeit zum glück im bus nach hause und konnte mir das spektakel vom bus aus angucken.

Am zweiten tag gings auf dem selben weg, zur selben zeit wieder nach bogota. Am DAS büro haben wir dann die alt bekannten anderen deutschen freiwilligen getroffen. Für dieses DAS muss man sämtliche fingerabdrücke abgeben, die feinsäuberlich eingescannt und gespeichert werden. anschließend muss man noch mit stempelfarbe seinen zeigefinger 5 mal auf papier hinterlassen. Ausserdem werden noch die augen eingescannt, Ohrform, augenfarbe, hautfarbe und haarfarbe zusätzlich notiert. Zum abwischen von der stempelfarbe gibt’s ein altes stück papierJ.

Nach dieser Prozedur sind dann „die deutschen“ und william zu einem kleinen park gefahren, wo es einen kleinen Bolzplatz gibt. Da haben wir dann gegen kolumbianer gespielt. Es kamen immer mal wieder teams vorbei, die sich eine klatsche gegen die diszipliniert aufspielenden deutschen abgeholt haben. Es ist echt krass, wie schnell dir hier die pumpe geht. Nach 5 minuten mussten wir uns alle an den knien abstützen. Die lunge kratzt dann schon, man man man.

Das wetter war ganz orgentlich, zu ordentlich, denn ich hab mir nen dicken sonnenbrand geholt. Wer hätte gedacht, dass die sonne scheint. Naja, zuhause wurde ich dann mit creme und einem speziellen Maispulver versorgt.

Ansonsten geht’s mir gut! Am wochenende geht’s auf das einführungscamp nach villa de levya. Soll ganz schön sein. Freitag muss ich dann um 5 uhr aufstehen weils um 8 uhr los geht.

danach werde ich wieder einiges zu berichten haben. Also bis die tage und danke für die aufmerksamkeit!